Die Produkte und Dienstleistungen der Zentralbahn erfreuten sich auch im Jahr 2024 grosser Beliebtheit und die Nachfrage stieg überdurchschnittlich an. Der nationale und internationale Freizeitverkehr sowie die starke Siedlungsentwicklung im Raum Luzern Süd haben zu diesem erfreulichen Wachstum beigetragen. Getrübt wurde diese Entwicklung einzig durch das grosse Unwetter in Brienz.

Die wichtigsten Zahlen

  • Die Zentralbahn verbucht im Jahr 2024 einen Verlust von 1.0 Mio. CHF. Grund ist das Unwetter in Brienz am 12. August 2024. Es verblieben ungedeckte Instandsetzungsarbeiten in Höhe von 5.4 Mio. CHF.
  • Die Personenverkehrserträge stiegen im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr von 51.7 Mio. CHF auf 61.2 Mio. CHF, was einem Anstieg von 18 Prozent entspricht.
  • Im Jahr 2024 verzeichnete die Zentralbahn gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme der Personenkilometer um rund 8 Prozent auf 233.4 Millionen Kilometer.
  • Das Bahnunternehmen beförderte 13.8 Millionen Fahrgäste, was einer Zunahme von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
  • Der Kostendeckungsgrad im regionalen Personenverkehr stieg gegenüber dem Vorjahr von 65.2 Prozent auf 72.7 Prozent.
  • 97.7 Prozent der Fahrgäste erreichten ihr Ziel pünktlich (2023: 98.2 %).

Die Linien im Vergleich zum Jahr 2023 (in Klammer Anz. Reisende)

  • PE Luzern–Interlaken Ost + 12 % (2.98 Mio.)
  • IR Luzern–Engelberg + 5 % (1.86 Mio.)
  • S4 Luzern–Stans / Wolfenschiessen + 7 % (3.43 Mio.)
  • S5 Luzern–Giswil + 6 % (3.84 Mio.)
  • S44 Luzern–Stans + 9 % (0.26 Mio.)
  • S55 Luzern–Sachseln + 10 % (0.09 Mio.)
  • Regio Meiringen–Interlaken Ost + 3 % (0.83 Mio.)
  • Regio Meringen–Innertkirchen + 2 % (0.38 Mio.)
  • S41 Luzern–Horw: + 14 % (0.12 Mio.)

Im Jahr 2024 konnten unter anderem diese Meilensteine erfolgreich umgesetzt werden:

  • Umfassendes Modernisierungs- und Ausbauprojekt in Meiringen: Im Berichtsjahr wurde in Meiringen ein umfassendes Modernisierungs- und Ausbauprojekt gestartet, um die Triebzugflotte mit einem Midlife Refit auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.
  • Sanierungen auf dem Streckennetz: Im Frühling 2024 führte die Zentralbahn in Hergiswil ein umfangreiches Sanierungsprojekt durch. Dabei wurden im Bahnhof die Schienen ausgewechselt und die Weichen im nördlichen Teil ersetzt sowie der Oberbau zwischen dem Bahnhof Hergiswil und dem Idyllweg erneuert. Eine der letzten Haltestellen, Niederrickenbach Station, wurde im Herbst 2024 barrierefrei umgebaut. Auch am Bahnhof Stansstad fanden Erneuerungsarbeiten statt. So wurden die Schienen des Gleises 4 und zwei Weichen ersetzt sowie Teile des Oberbaus erneuert. Auf der Brünig-Südseite konnten Ende 2024 die Gewölbe und Wassereintrittsstellen in den beiden Tunnels Kirchet und Cheisten (Linie Meiringen–Innertkirchen) saniert werden.
  • Kundenlenkung und Kapazitätsanpassungen: Um die Situation auf den Zügen zu optimieren, hat die Zentralbahn einerseits Lenkungsmassnahmen und andererseits bauliche Verbesserungen in den Zügen vorgenommen.
  • Umsetzung der Diversifizierungsstrategie: Durch die Marktpräsenz in verschiedenen Ländern Europas, Nordamerikas und Asiens sowie durch strategische touristische Kooperationen konnte die Zentralbahn langfristig das Klumpenrisiko einzelner Märkte minimieren und die Nebensaison besser auslasten. Durch diese gezielte Lenkung wird der Qualitätstourismus gefördert und langfristig gesichert.
  • Personelles: Stephan Simioni wird per 1. August 2025 neuer Leiter Infrastruktur und Mitglied der Geschäftsleitung der Zentralbahn. Er wird Nachfolger von Gunthard Orglmeister, der das Unternehmen nach elf Jahren verlassen und neu als Vorsteher des Amts für Mobilität und als Kantonsingenieur des Kantons Nidwalden tätig sein wird.

Michael Schürch gibt nach neun erfolgreichen Jahren den Stab weiter.

Nach neun überaus erfolgreichen Jahren hat sich Michael Schürch, Geschäftsführer, entschieden, die Zentralbahn per Ende November 2025 zu verlassen, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu widmen. Der Zeitpunkt ist bewusst gewählt. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Jubiläumsjahres «20 Jahre Zentralbahn» wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht. Es ist ein passender Moment, um die Position im Führer-stand weiterzugeben und der Unternehmung neue Impulse zu ermöglichen.

Seit Juli 2016 hat Michael Schürch als Geschäftsführer die Entwicklung und Perfor-mance der Zentralbahn mit grossem Engagement und hoher fachlicher Kompetenz ver-antwortet. In dieser Zeit hat er die Zentralbahn massgeblich geprägt und als «Eisen-bahnperle der Schweiz» positioniert.

Unter seiner Leitung wurde das Angebot ausgebaut und das Rollmaterial modernisiert. Einheitliche, komfortable und niederflurige Züge ermöglichen heute einen kunden-freundlicheren und effizienteren Betrieb. Gleichzeitig wurde ein grosser Teil der Infra-struktur der Zentralbahn umfassend erneuert und durch leistungsfähige Neubauten resi-lienter gestaltet. So können bereits über 99 Prozent der Kundinnen und Kunden der Zentralbahn barrierefrei reisen.

Michael Schürch hat zahlreiche strategisch wichtige Entscheidungen und Projekte vo-rangetrieben. Dazu zählen die Übernahme und Integration der Meiringen-Innertkirchen-Bahn, das aktive Naturgefahrenmanagement, mehrere Arealentwicklungsprojekte, die internationale Marktbearbeitung, die Weiterentwicklung der Unternehmensführung und die Optimierung der Arbeitsstandorte sowie die digitale Transformation.

Seit der Fusion der SBB Brünigbahn und der Luzern-Stans-Engelberg-Bahn (LSE) im Jahr 2005 zur Zentralbahn hat sich die Zahl der Reisenden mehr als verdoppelt. Das Un-ternehmen ist auf über 500 Mitarbeitende gewachsen und erreichte im Jahr 2024 mit 72.7 Prozent den höchsten Kostendeckungsgrad aller Schweizer Meterspurbahnen. Im Herbst 2024 wurde die Zentralbahn zudem mit dem EFQM-Zertifikat «Recognized by Excellence» 4 Stern ausgezeichnet.  

Michael Schürch bedankt sich bei allen Mitarbeitenden für ihr tägliches Engagement im Dienst der Kundinnen und Kunden. Ein grosser Dank geht an den Verwaltungsrat für die weitsichtige Unternehmensführung sowie an alle Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ein besonderer Dank gilt den Behörden der Bestellerkantone Bern, Luzern, Nidwalden und Obwalden sowie dem Bund für die konstruktive Mitarbeit an der zukunftsgerichteten Weiterentwicklung der Zentralbahn.

Ersatzwahl im Verwaltungsrat für die Amtsperiode 2022 bis 2026:

Urban Ehret – bisheriger Verwaltungsrat der Zentralbahn – orientiert sich innerhalb der SBB AG neu, weshalb er seinen Austritt aus dem Verwaltungsratsgremium gab. Die Generalversammlung der Zentralbahn wählte neu Christophe Gardan – Vertreter der Hauptaktionärin SBB AG – in den Verwaltungsrat. Christophe Gardan (47 Jahre – aus Steffisburg) leitet aktuell den Finanzbereich bei SBB Markt Personenverkehr. Er gilt als versierter ÖV-Finanzexperte und verfügt über eine langjährige Erfahrung in den Bereichen Finanzplanung, Risikomanagement inklusive Compliance/Governance sowie finanzielle Steuerung grosser Projekte.

Mitglieder des Verwaltungsrates

  • Toni Häne, Präsident des Verwaltungsrates, Moosseedorf (Vertreter SBB AG)
  • Daniel Wyler, Vizepräsident des Verwaltungsrates, Engelberg (Vertreter Kanton Obwalden)
  • Michèle Blöchliger, Hergiswil (Vertreterin Kanton Nidwalden)
  • Michel Berchtold, Thun (Vertreter SBB AG)
  • Peter Flück, Interlaken (Vertreter Bund)
  • Christophe Gardan, Steffisburg (Vertreter SBB AG)
  • Philippe Gauderon, Grolley (Vertreter SBB AG)

Die Mitarbeitenden haben gemeinsam mit der Geschäftsleitung Gewohntes zuverlässig umgesetzt, Unerwartetes gemeistert und engagiert zusammengearbeitet. Der Verwaltungsrat dankt ihnen für die geleistete Arbeit im herausfordernden Jahr 2024.

Die wichtigsten Zahlen und Informationen auf einen Blick sowie den kompletten Geschäftsbericht 2024 als PDF sind auf der Seite «Geschäftsbericht» aufrufbar.

Informationen

Michael Schürch

Geschäftsführer

+41 79 352 89 91

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